…wenn das Gute liegt so nah? Das dachten wir uns, als wir im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit unserer Lehrerin Frau Edelmann-Schricker das barocke Treppenhaus und den Kaisersaal in der heutigen JVA Ebrach besuchten. Dort zeigte uns die Gästeführerin Frau Weikart die Schätze des Barock in Ebrach.

Zuerst erfuhren wir Geschichtliches zur ehemaligen Klosteranlage der Zisterzienser, deren ursprüngliche Gebäude im Bauernkrieg 1517 niedergebrannt und ab ca. 1715 nach den Bauplänen von Leonhard Dientzenhofer und Joseph Greising in prachtvoller Variante neu errichtet wurden. Bereits der erste Blick in das beeindruckend ausgestattete Treppenhaus versetzte uns zurück in die Epoche des Barock, in der solche Bauten zum Symbol der Macht nach dem Vorbild Ludwigs XIV. von Frankreich wurden. Ein entscheidendes Merkmal dieser Stilepoche ist das Element Wasser mit seinem Muschelwerk und den scheinbar feuchten Wänden, das sich als eine Art Grotte im Treppenhaus wiederfindet. Leider ist der dazu gehörende Brunnen nicht mehr in Betrieb. Beeindruckt waren wir auch vom Kaisersaal, der in der Hoffnung der Ebracher Mönche auf den Besuch des Kaisers errichtet wurde, der aber leider nie stattfand. Witzig ist die Geschichte des Deckengemäldes des Würzburger Hofmalers Anton Clemens Lünenschloß, das durch den typischen 3-D-Effekt die dargestellten Mönche, je nach Blickwinkel, dicker erscheinen lässt –  eine kleine Rache des Künstlers wegen ausstehender Bezahlung.

Es ist schon interessant, welch bedeutende historische Zeugnisse in der nahen Umgebung zu finden sind! Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen und eben manchmal „mit der Nase darauf gestoßen“ werden.

 

(Celine, Lisa H., Lisa W. und Natalie aus der Klasse 8c)

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